.
Am 10. September 1893 fuhr Fräulein Hulda zurück und ich nach Graz. Vorher besuchte ich in Bruck den Herrn Dr. Gmeiner und den Spitalarzt Dr. Bertha, welcher meinen erwähnten und immer wieder entstandenen Dippel untersuchte und gleich wieder operieren wollte. (208) Ich sagte jedoch, solange dieses Übel keine Schmerzen verursacht, ließe sich wohl eine Operation hinausschieben.
Durch Kathi Stadler hatte ich erfahren, dass ich noch immer im vormals Anna-Stadler-Haus in Graz über Nacht bleiben könne. So blieb ich dort am 10. und 11. September und gab dem Gärtner Pächter Freiberger für 2 Nachtlager, für 2mal Frühstück und 2 Abendkaffee, dann für 4 halbe Semmeln einen Gulden.
Da er mir sagte, dass ich mich über die vielen Neubauten verwundern werde, ging ich über die Schlachthausbrücke und war wirklich sehr erstaunt über die Menge neuer ein-, zwei- und dreistöckiger Häuser von der Neuholdau bis zur Münzgrabenskirche.
Das neue Strafgerichtsgebäude in der verlängerten Jakominigasse befindet sich in diesem Häusermeer. Ich musste nach dem nächsten Weg zum Hafner Riegel fragen, um von dort in die Petersgasse und zum Grab meiner Gattin zu gelangen.
Vom Friedhof weg ging ich über Waltersdorf durch die Schillerstrasse zur Herz-Jesu-Kirche und musste wegen plötzlichem starkem Nebel einen Herrn ansprechen, mir den Weg in das Innere der Stadt zu zeigen, da das Häusermeer auch in dieser Gegend immer grösser wurde.
.
Montag, 8. November 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen